Ebermast bringt Schweinemästern höhere Erträge ein. Andererseits kann das aktivere Verhalten der Eber den Mäster vor Herausforderungen stellen. Dr. Carola van der Peet-Schwering von der Universität und des Forschungszentrums Wageningen erforscht seit mehreren Jahren das Verhalten von Ebern. Sie untersucht Einflussfaktoren und Maßnahmen, die ergriffen werden können, um abweichendem Verhalten vorzubeugen.
Forscherin Van der Peet-Schwering sagt, nicht alle Schweinemäster empfänden das Verhalten von Ebern auf gleiche Weise. “Der eine findet das Verhalten von Ebern aggressiv. Der andere bezeichnet das Verhalten als etwas nervös. Wir wissen aus der Forschung auch, dass ein Unterschied zwischen dem Empfinden des Schweinemästers und dem tatsächlichen Verhalten der Eber besteht.”
Einige Schweinemäster stellen der Forscherin zufolge relativ problemlos auf die Ebermast um. Andere stehen vor erheblichen Herausforderungen, beispielsweise weil ihr vorhandenes Futtersystem sich dafür nicht so gut eignet.
Immer mehr bekannt
“Eber weisen bereits in jungem Alter Bespringverhalten auf,” sagt Van der Peet-Schwering.”Man kann das mit dem Verhalten einer Gruppe kleiner übermütiger Jungen vergleichen. Die spielen und suchen auch ihren Platz in der Gruppe.” Die Forscherin untersuchte unlängst Faktoren, die das Bespringverhalten von Ebern beeinflussen könnten und Unruhe im Stall verringern könnten. Sie untersuchte den Einfluss von Licht, Gesamtfläche der Bucht, Gruppengröße und Anbringen einer Versteckwand. “Das Verhalten von Ebern lässt sich nicht leicht ergründen. Doch bei jeder Studie wird wieder ein wenig mehr bekannt und allmählich decken wir die Risiko‑ und Erfolgsfaktoren der Ebermast auf.”